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- Blog Stiftung Kloster Dalheim
- 03.10.2023
URL: https://www.blog.stiftung-kloster-dalheim.lwl.org/de/ein-schaf-kommt-selten-allein-die-geschichte-der-schafhaltung-am-kloster-dalheim-vom-mittelalter-bis-heute/
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit rund 17.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region Westfalen-Lippe. Er betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser und 18 Museen und ist außerdem einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung.
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Heute weiden Schwarzkopf-Shropshire-Schafe auf den weitläufigen Dalheimer Wiesen im Schatten der Klostermauer. Foto: LWL
Was für ein schöner Anblick: Schafe grasen friedlich auf dem Gelände der Stiftung Kloster Dalheim. LWL-Landesmuseum für Klosterkultur. Während der warmen Jahreshälfte vervollkommnen die tierischen Nachbarn das typisch idyllische Bild des Klosterlebens. Tatsächlich hat die Schafzucht und -haltung in Dalheim jahrhundertelange Tradition und bestimmte als Wirtschaftsfaktor in schwierigen Zeiten sogar das Bestehen der Anlage.
Denn schon im Mittelalter, als die Augustiner-Chorherren in Dalheim ihr Kloster etablierten, wurden hier Schafe gehalten. Mehrfach wird schon in frühen Urkunden eine Schafwäsche am Piepenbach erwähnt, wo die Wolle für die weitere Verwendung gereinigt wurde.
Versorgungswunder Schaf
Im 17. Jahrhundert erlebte das Kloster Dalheim seine barocke Hochphase und damit verbunden etliche bauliche Veränderungen. Seit dieser Zeit ist eine eigene Schäferei belegt. Schon aus dem Jahre 1669 gibt es Aufzeichnungen über Einnahmen aus der Wollproduktion: Die Schafzucht war für das Kloster ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, denn die Wolle erzielte gute Preise auf dem Paderborner Markt. Neben Fleisch und Wolle lieferten Schafe im Mittelalter auch Pergament für die Schreibstube, Fleisch und Milch für die Klosterküche, Wolle und Leder für Kleidung und Fett für Salben.
Wenn eine klostereigene Weberei vorhanden war – in Dalheim war das wohl nicht der Fall –, konnte die gewonnene Wolle dort direkt zu Garn gesponnen und zu Stoffen verwebt werden. Daraus entstanden zum Beispiel Ordenstrachten, liturgische Gewänder und Altartücher, Bett-, Tisch-, Handtücher oder Servietten.
Der „Alte Schafstall“ an dem Teich, an dem sich einst die Schafwäsche befunden haben wird. Foto: LWL
Die Schafhaltung beeinflusste den im 18. Jahrhundert entstandenen, sogenannten „Wirtschaftshof“ des Klosters beträchtlich. In den 1670er Jahren wurden Arbeiten am „Kuhhaus“, vermutlich ein Vorläufer der heutigen Meierei, durchgeführt und ein Hammel- und ein Lämmerstall gebaut. Auch der sogenannte „Alte Schafstall“ am Rande des heutigen Wirtschaftshofes entstand im Zeitalter des Barock. Im Jahre 1744 gab es bereits so viele Schafe, dass zu ihrer Versorgung statt den Laienbrüdern ein Schafmeister, ein Hammelschäfer, ein Lämmerschäfer sowie zwei weitere Schäfer und eine Schäfermagd auf der Lohnliste des Klosters standen.
Aufhebung des Klosters und „Reformprojekt Dalheim“
1803 wurde das Kloster offiziell aufgehoben und fortan durch den Staat wirtschaftlich genutzt. Als preußische Staatsdomäne besaß das ehemalige Kloster Dalheim noch rund 900 Schafe. Zu diesem Zeitpunkt waren unter anderem auch drei Schäfer sowie drei Schäferburschen in Dalheim beschäftigt. Nun gewann der Wirtschaftsfaktor der Schafzucht im Sinne der preußischen Wirtschaftspolitik an Bedeutung, und die Schafzucht wurde im 19. Jahrhundert stetig intensiviert:
Ludwig Freiherr von Vincke, ab 1804 westfälischer Oberpräsident und damit auch für Dalheim zuständig, kaufte 1801 in Spanien Merinoschafe zur Veredelung einheimischer Rassen. Er sah die Dalheimer Schafzucht als ökonomisches Reformprojekt. Die zu Klosterzeiten erfolgreiche Schafzucht sollte ausgebaut werden, denn das Dalheimer Sintfeld galt seinerzeit als Zentrum der Wollgewinnung im Paderborner Land. Man begann mit der Einkreuzung der spanischen Tiere, um die gewonnene Wolle zu verfeinern. Mit Erfolg: Bereits 1814 lebte in Dalheim eine Schafherde mit 3.000 durch Merinoschafe veredelten Tieren. Es waren so viele Schafe vorhanden, dass aus Platzmangel zwei Schweinehäuser in Schafställe umgebaut wurden.
Der „Neue Schafstall“ wird heute für Veranstaltungen verwendet. Foto: LWL
Tiefpunkte der Domänenwirtschaft
Dennoch machte die Domäne Dalheim in den 1820er Jahren starke Verluste: So gab es wiederholt Ernteausfälle, Viehsterben und starke Einnahmeverluste bei dem Verkauf von Schafen durch geringe Nachfrage aufgrund niedriger Wollpreise.
Erst ein neuer Pächter, Otto Engelbrecht, schaffte es, die Domäne wirtschaftlich erfolgreich zu führen. Ab dem Jahr 1829 intensivierte er erneut die Schafzucht. Da diese Schafe dringend weitere Unterbringung benötigten, ließ er den heute als Theaterscheune bekannten „Neuen Schafstall“ bauen und am Abfluss des Teiches eine „Schafwäsche“ einrichten, die noch bis 1965 existierte. Knapp 14 Jahre später erwarb der Landschaftsverband Westfalen-Lippe die Klosteranlage.
Innerhalb von sieben Jahren erhöhte Pächter Engelbrecht die Anzahl der Merinoschafe auf 4.600. Nach einem großen Brand in der Kernanlage des Klosters 1836 und den darauffolgenden Investitionen lebten 1844 noch 3.864 Schafe in Daheim, die von einem Schäfermeister und acht Schäfern versorgt wurden. Die produzierte Wolle wurde in ein Lagerhaus in Paderborn gebracht und zwei Mal jährlich, im Früh- und Spätsommer, dort auf dem Wollmarkt verkauft.
Erst der Pächter Johannes Frintrop, der die Anlage ab 1926 bewirtschaftete, reduzierte schließlich die Schafzucht in Dalheim. 1940 brannte der „Alte Schafstall“ ab und wurde in seiner jetzigen Form neu gebaut.
Schäferei heute
Heute weiden Schwarzkopf-Shropshire-Schafe unter der Fürsorge von Schäfer Roland Brand auf den weitläufigen Dalheimer Wiesen im Schatten der Klostermauer. Das Eintreffen von neun Lämmern im Jahre 2014 knüpfte damit an die lange Tradition der Schafhaltung in Dalheim an und füllt die Dalheimer Geschichte auf dem Gelände des Landesmuseums für Klosterkultur wieder mit Leben. Zudem entstand im ehemaligen Sassenhaus, in dem früher das Gesinde lebte, in den vergangenen Jahren die Dalheimer Klosterweberei. Diese steht beispielhaft für ein weiteres typisch klösterliches Gewerk, das zur Versorgung der Bewohner eines Klosters beitrug.
Familientag „Et labora!
Zum Familientag „Et labora! Handwerk im Kloster“ können kleine und große Gäste nicht nur die Klosterschafe, sondern auch die traditionellen Gewerke wie die Schäferei und Weberei, die mit großen Schaftwebstühlen und Spinnrädern ins ehemalige Sassenhaus einzog, kennenlernen. Spielerisch setzen sie sich mit den historischen Handwerkstechniken auseinander und erfahren, warum die Gewerke für das Kloster und seine Bewohner einst so bedeutend waren.
Beim Familientag „Et labora!“ schließen Kinder Bekanntschaft mit den Klosterschafen. Foto: LWL
Literatur:
Annette Hennigs: Die Domäne Dalheim von 1816 bis 1954, in: Säkularisation und Neubeginn. Die Kultur der Klöster in Westfalen, S. 168-175.
Roland Pieper: „Dalheim. Pfarrort – Kloster – Staatsdomäne“, Münster: Ardey-Verlag, 2003.
Peter Riedel: „Die Aufhebung desselben vorgeschlagenermaßen beschlossen“. Die Säkularisation von Kloster Dalheim, in: Säkularisation und Neubeginn. Die Kultur der Klöster in Westfalen, S. 91-107.
Uta C. Schmidt: „Ein besonderes Hindernis steht nicht im Wege“. Dalheim in der Schwellenzeit zur Moderne, in: Säkularisation und Neubeginn. Die Kultur der Klöster in Westfalen, S. 76-90.
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